Mitglieder des ADAWIS beteiligten sich an einer Vielzahl von Tagungen. Hier finden Sie eine Auswahl der verschriftlichten Beiträge.


R. Mocikat: „Der Wert der Mehrsprachigkeit in den Naturwissenschaften und der Medizin"

 

In diesem Aufsatz erklärt der Autor, warum Diversität des Denkens - und hierzu gehört auch sprachliche Diversität - Voraussetzung für jedes wissenschaftliche Tun ist. Zahlreiche Argumente werden zusammengefasst, die aufzeigen, dass die Einengung auf ein einziges Einheitsidiom in epistemologischer, gesellschaftlicher, kultureller, integrationspoltischer und wirtschaftlicher Hinsicht uns allen schadet.

Der Artikel erschien in dem Buch: H.W. Giessen, A. Krause, P. Oster-Stierle, A. Rausch (Hrsg.), Mehrsprachigkeit im Wissenschaftsdiskurs - Ein Panorama der Möglichkeiten und Schwierigkeiten. Nomos, Baden-Baden, 2018.

zum Aufsatz „Der Wert der Mehrsprachigkeit in den Naturwissenschaften und der Medizin"


R. Mocikat: „Die Sprachenfrage in den Naturwissenschaften"

 

Dieser Text entstand auf der Grundlage der Podiumsdiskussion „Die Sprachenfrage in den Wissenschaften: Nationalsprache versus lingua franca". Diese fand anlässlich des von der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG) veranstalteten Österreichischen Wissenschaftstages 2012 statt (Semmering, 25. – 27. 10. 2012). Teilnehmer waren: I. Hijiya-Kirschnereit, R. Mocikat, B. Seidlhofer, W. Thielmann und (als Moderator) H. Goebl.

Der Artikel erschien in: Wissenschaft – Bildung – Politik, Band 16, Kommunikation – Objekt und Agens von Wissenschaft. Herausgegeben von der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Böhlau Wien, Köln, Weimar, 2013

zum Artikel „Die Sprachenfrage in den Naturwissenschaften"


Bernd F.W. Springer: „Sprache - Erkenntnis - Wirklichkeit. Ein Plädoyer für Deutsch als Wissenschaftssprache"

 

In einem Vortrag auf dem DAAD-Seminar „Deutsch - Sprache der Ideen", das im Juli 2010 in Berlin stattfand, zeigt der Autor, B.F.W. Springer von der Universitat Autònoma de Barcelona, dass Wirklichkeit, Sprache und Denken in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis und nicht in einem einfachen Abbildungsverhältnis stehen. Anhand zahlreicher konkreter Beispiele führt er vor Augen, welche Bedeutung die in verschiedenen Sprachen unterschiedliche historisch-kulturelle Aufladung von Wörtern hat und dass man nicht in allen Sprachen alles gleich denken kann. Die Schlussfolgerung lautet: Uniformität der Wissenschaftssprache bedeutet Uniformität des wissenschaftlichen Denkens und beinhaltet die Gefahr der Ideologisierung. Hier finden Sie eine gekürzte, schriftliche Version des Vortrags.

zum Vortrag „Sprache - Erkenntnis - Wirklichkeit"


R. Mocikat: „Sprache als heuristisches Werkzeug im naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess" - Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 74 (2008) 65-74

 

Die Sprache in den Naturwissenschaften ist nicht nur ein Medium zur Mitteilung des als gesichert geltenden Wissens, sondern auch und vor allem ein Werkzeug zur Erkenntnisfindung. Man muss daher unterscheiden zwischen der Sprache, die dem affirmativen Denken zugehörig ist, und jener Sprache, die dem kreativen Denken zuzurechnen ist. Ohne Sprache als Instrument der Erkenntnis wäre Wissenschaft gar nicht möglich. Auch naturwissenschaftliche Erkenntnis bedarf der Mehrsprachigkeit. Trotzdem wurde in der letzten Zeit – insbesondere im deutschen Sprachraum – dem Englischen der Status einer wissenschaftlichen Einheitssprache zugesprochen. Die Folgen dieser Entwicklung werden diskutiert.

zu den Osnabrücker Beiträgen zur Sprachtheorie


H.H. Dieter: „Erkennen von Werten statt wertfreier Erkenntnis" - Vortrag anlässlich der 2. Jahrestagung der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft in Köthen am 21. 6. 2008

 

Sehen heißt nicht nur Zählen, Messen, Sequenzieren. Das Gesehene und Geschehene muss auch muttersprachlich erzählbar und vielsprachig disputierbar bleiben. Die Muttersprache besitzt deshalb nicht nur in den Geisteswissenschaften kognitive Relevanz. Sie ist auch konstitutiv für die Möglichkeit empirischer Erkenntnis. Nur in ihren intuitiv erlernten Metaphern reden wir über Natur in Gestalten, die uns das Erkannte nicht wertfrei, sondern wertvoll erkennen lassen. Naturbewahrung und Sprachenvielfalt bedingen sich deshalb gegenseitig.

H.H. Dieter: Erkennen von Werten statt wertfreier Erkenntnis


R. Mocikat: „Die Anglisierung der Wissenschaftssprache am Beispiel der Biomedizin - Eine kritische Stellungnahme"

 

Dieser Artikel von R. Mocikat wurde für die Expertentagung der Deutschen Welle und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung „Braucht Deutschland eine bewusstere, kohäsive Sprachenpolitik?" (Bonn, 27. - 29. 9. 2006) geschrieben und erschien als Kurzfassung in Forschung und Lehre: „Ein Plädoyer für die Vielfalt. Die Wissenschaftssprache am Beispiel der Biomedizin". Forschung und Lehre (2007) 14, S. 90-92.
In einer umfangreichen Analyse zeigt der Autor, wie weit die Verdrängung der Landessprache in der naturwissenschaftlichen Forschung und Lehre selbst im internen Wissenschaftsbetrieb bereits vorangeschritten ist und welche epistemologischen, kultur- und wissenschaftspolitischen sowie gesellschaftlichen Folgen dies hat.

R. Mocikat: Die Anglisierung der Wissenschaftssprache am Beispiel der Biomedizin - Eine kritische Stellungnahme

zum Diskussionspapier der Expertentagung „Braucht Deutschland eine bewusstere, kohäsive Sprachenpolitik?"


D. Voslamber: „Wissenschaftssprache am Scheideweg - Die Sprachenproblematik aus der Sicht eines Physikers" - Vortrag anlässlich der Tagung des Netzwerkes Deutsche Sprache in Klosterneuburg, 19. - 20. 9. 2003

 

Voslamber stellt fest, dass die Mehrheit der Naturwissenschaftler die zunehmende Anglisierung aller Wissenschaftsbereiche mehr oder weniger gleichgültig zur Kenntnis nimmt, während eine sprachsensible Minderheit sie mit Sorge betrachtet. Für den Autor ergibt sich daraus die Frage, welche der Auswirkungen dieser Entwicklung als unabwendbar betrachtet werden müssen und welche zumindest theoretisch, d. h. mit Unterstützung der maßgeblichen Entscheidungsträger in Politik und Wissenschaft, vermieden werden könnten.

D. Voslamber: Die Sprachenproblematik aus der Sicht eines Physikers