Neues Unterrichtsgesetz in Frankreich: Stärkung der französischen Sprache!

 

In Frankreich hatte die Wissenschaftsministerin Geneviève Fioraso 2013 einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Umstellung der Hochschullehre auf Englisch ermöglichen sollte. Dagegen regte sich heftiger Widerstand seitens zahlreicher Wissenschaftler, wie der hier im französischen Original angefügte Artikel aus dem „Figaro" belegt.

Nach intensiven Debatten in einer parlamentarischen Kommission, in der Nationalversammlung sowie im Senat wurde dieser Entwurf dann erheblich abgemildert: In der endgültigen Fassung vom 9. Juli 2013 wurde insbesondere festgelegt, dass allenfalls ein Teil der Lehre in einer Fremdsprache erteilt werden darf, dass solche Ausnahmen vom Kulturminister kontrolliert werden müssen und dass alle Studenten über ausreichende Französisch-Kenntnisse verfügen müssen. Insofern wäre die Novelle sogar eine Stärkung der Loi Toubon von 1994. Den endgültigen Gesetzestext in deutscher Übersetzung finden Sie hier.

Leider muss man jedoch feststellen, dass weder Politik noch Verwaltung die Einhaltung dieser Vorgaben in irgendeiner Weise kontrollieren. So hat trotz der klaren Rechtslage die Zahl der rein englischsprachigen Studiengänge an französischen Hochschulen in den letzten Jahren erheblich zugenommen.