Niederländische Hochschulen wehren sich gegen „English only"
Niederländische Hochschulen leisten zunehmend Widerstand gegen die vollständige Anglophonisierung des Lehrbetriebs. In einem Papier, über das der Deutschlandfunk berichtete, fordern sie von der Bildungsministerin einen numerus fixus für englischsprachige Studiengänge. Sie begründen das mit der zunehmenden Verschlechterung der Lehrqualität und der fehlenden Integration der Absolventen.
Klage gegen niederländische Universitäten
Die Vereinigung Beter Onderwijs Nederland (BON) hat Klage gegen zwei niederländische Universitäten eingereicht, um ein weiteres Überhandnehmen rein englischsprachiger Studiengänge zu unterbinden. Das Gericht wird nun einen Untersuchungsbericht des Ministeriums abwarten, der die Gesetzeskonformität der Sprachregelung der Hochschulen bewerten soll. Die Vereinigung BON sieht das als ersten Erfolg an. Auch die niederländische Bildungsministerin hatte bereits Maßnahmen gegen die immer vollständigere Verdrängung der Landessprache aus der Lehre gefordert.
Näheres zum Rechtsstreit in den Niederlanden können Sie hier nachlesen.
Manifest gegen „English only" an niederländischen Universitäten
Eine Gruppe niederländischer und belgischer Wissenschaftler wandte sich 2015 mit diesem Manifest zur Wissenschaftssprache an die Öffentlichkeit, um gegen den unbedachten Gebrauch des Englischen als Lehrsprache an niederländischen Universitäten ein Zeichen zu setzen. Die Argumente decken sich mit denen des ADAWIS.
Offener Brief niederländischer Professoren
Bereits im Juni 2009 hatte eine Gruppe niederländischer Professoren einen Offenen Brief an den niederländischen Minister für Unterricht, Kultur und Wissenschaft gerichtet. Darin forderten sie, dass an den Universitäten selbstverständlich die niederländische Sprache verwendet wird, außer wenn es triftige Gründe gibt, auf eine andere Sprache auszuweichen. Die Forderungen decken sich im Wesentlichen mit denjenigen, die ADAWIS für den deutschen Sprachraum erhebt.