Der so genannte Bologna-Prozess und seine Probleme sind in aller Munde. Kaum wurde jedoch bisher beachtet, dass ein tieferer Zusammenhang zwischen der viel beklagten „Entakademisierung“ des Studiums und der Abschaffung der Wissenschaftssprache Deutsch besteht.


„Bologna-Prozess" und Wissenschaftssprache

 

In dem Aufsatz „Fertigwissen in der Einheitssprache - Was hat die Bologna-Reform mit Wissenschaftssprache zu tun?" erläutert der Autor, dass mit der Erschütterung des Selbstverständnisses von akademischer Bildung und der Abschaffung des Deutschen als Sprache von Forschung und Lehre im Inland die Verantwortlichen einer inneren Logik folgen, die sie selbst wohl kaum bedacht haben. Der Artikel erschien in Forschung und Lehre, Heft 9 (2010).

In einem Offenen Brief an die Wissenschaftsminister der Länder, die Bundesbildungsministerin sowie etwa 50 weitere Persönlichkeiten wies der ADAWIS auf diesen Zusammenhang hin und forderte die Politik auf, ihn bei einer „Reform der Reform" nicht erneut unberücksichtigt zu lassen. Sechs konkrete Handlungsempfehlungen wurden vorgeschlagen. Gleichzeitig gab der ADAWIS eine Presseerklärung zu diesem Thema heraus. Die Antworten, die zu dem Offenen Brief aus den Ministerien eingingen, sowie deren Bewertung aus der Sicht des ADAWIS sind hier zusammengefasst.


Eine Reform der „Bologna-Reform" ist erforderlich

 

Grundsätzliche Kritik an der Hochschulreform äußert Prof. Hans Joachim Meyer, Anglist und ehemaliger Minister für Wissenschaft und Kunst des Freistaates Sachsen, in seinem Aufsatz „Nur Mut zu einer Reform der Reform". Der radikale Umbau des Studiensystems in Deutschland hat wesentliche Ziele nicht erreicht und mit „Bologna" wenig zu tun. Die Behauptung, mit dem Bachelor und dem Master würden international anerkannte Grade eingeführt, ist grundfalsch. Der Artikel erschien in der Zeitschrift des Deutschen Hochschulverbandes Forschung und Lehre Heft 8 (2009), S. 574 - 577.


Resolution der AG Hochschulmedizin: Qualität des Medizinstudiums erhalten - aber nicht durch BA/MA

 

Die Arbeitsgemeinschaft Hochschulmedizin spricht sich in einer Resolution für einen Erhalt des guten Ausbildungsniveaus im medizinischen Studium aus. Die von Teilen der Politik aktuell geforderte Einführung eines Bachelor-/Master-Studiums auch in der Medizin im Zuge des so genannten Bologna-Prozesses ist nicht geeignet, dieses Ziel zu fördern.