Hier ist eine kleine Auswahl aller Aktionen zusammengefasst, an denen sich der ADAWIS bisher beteiligte.


Protest gegen diskriminierende Preisauslobung

 

Der Verlag de Gruyter hat einen Preis für die „beste wissenschaftliche Monographie“ junger Altertumswissenschaftler ausgelobt. Bedingung: Texte kommen nur in die Auswahl, wenn sie auf Englisch verfasst sind, es dürfen auch keine Übersetzungen sein.

Dagegen protestierten in einem Offenen Brief über 100 Wissenschaftler weltweit sowie der Vorstand des Philosophischen Fakultätentages. Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass englische Muttersprachler damit privilegiert werden. „Nachwuchswissenschaftler in Europa und darüber hinaus“, die eine potenziell „weltweit beste" Arbeit primär nicht auf Englisch verfasst haben und echte Internationalität auch mit Vielsprachigkeit verbänden, würden diskriminiert. Da die aktuelle Ausschreibung es nicht einmal zulässt, eine professionelle Übersetzung einzureichen, seien junge mehrsprachige, aber nicht anglophone Altertumswissenschaftler von der Teilnahme von vorneherein ausgeschlossen.

Den Offenen Brief finden Sie hier:

Der ADAWIS hat sich dem Protest mit einer Pressemeldung angeschlossen.


Praxis der Internationalisierung an den öffentlichen Hochschulen - da läuft etwas falsch!

 

Als Reaktion auf einen aufrüttelnden Bericht, dem zufolge öffentliche Hochschulen aufgrund völlig falsch verstandener Internationalisierungsstrategien sogar qualitative Einbußen in Kauf nehmen, richtete der ADAWIS im November 2017 einen Brief an die in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) vertretenen, für die Bildungs- und Hochschulpolitik der Länder verantwortlichen Landesminister/Senatoren sowie an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Der ADAWIS kritisierte darin scharf die oberflächliche Praxis der Internationalisierung der öffentlichen Hochschulen. Die Antworten der Länder waren zum großen Teil ernüchternd: Der Politik genügt es, wenn sich die Hochschulen auf „English only“ beschränken, statt fachspezifische Konzepte für mehrsprachige Lehre einschließlich verbindlicher Sprachlernmodule zu entwickeln. Aus Sicht der Länder scheinen negative Folgen dieser Praxis für die Qualität der Lehre sowie die Integration ausländischer Absolventen in den deutschen Arbeitsmarkt nicht zu existieren.

Lesedauer: 10 Minuten (4 Seiten)


Der „March for Science" am 22. April 2017

Quelle: ADAWIS

 

Neben zahlreichen Wissenschaftsorganisationen beteiligte sich auch der ADAWIS an der weltweiten Initiative March for Science, die gegen die Diffamierung naturwissenschaftlicher Erkenntnis durch links- und rechtspopulistische Strömungen ein Zeichen setzen wollte. In diesem Sinne nahm unser Vorstandsmitglied H.H. Dieter an der Kundgebung in Berlin teil.

Einen Aspekt haben die Initiatoren wahrscheinlich nicht bedacht: Wenn „alternative Fakten“ sich als Ideologie und Aberglaube verfestigen, zeigt dies, dass wissenschaftliche Quellen offenbar als nicht mehr vertrauenswürdig gelten. Zumindest in der nicht-anglophonen Welt mag hierfür die Wissenschaft selbst eine Mitverantwortung tragen, indem sie sich auch sprachlich von der übrigen Gesellschaft abkapselt. „Die Menschen in allen nicht englischsprachigen Kulturen erleben Wissenschaft nicht mehr als die Kraft, die ihre Probleme zu lösen versucht, sondern als Aktivität von Experten …, zu denen Zugang zu gewinnen … schon aus Sprachgründen kaum möglich ist“ (Peter Finke). Offenheit sowie Pluralität der Denkmuster und Denktraditionen sind die Grundvoraussetzungen jeder wissenschaftlichen Tätigkeit. Gerade wegen ihres internationalen Anspruchs sollte die Wissenschaft nicht selbst einer Ideologie verfallen, indem sie alle nicht-englischen Sprachen aus dem Erkenntnisprozess verbannt.


Die Initiative „Deutsch 3.0" des Goethe-Instituts

 

Das gesamte Jahr 2014 stand im Zeichen der Kampagne „Deutsch 3.0", die das Goethe-Institut zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern initiierte, um die künftige Entwicklung der deutschen Sprache mit Experten aus Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft interdisziplinär zu diskutieren. Von insgesamt etwa 20 Veranstaltungen widmeten sich folgende dem Thema Deutsch als Wissenschaftssprache, zum Teil unter aktiver Beteiligung des ADAWIS:

 

Tagung „Deutsch in den Wissenschaften", Amsterdam, 6. - 7. Februar 2014

„Deutsch als Sprache der Geisteswissenschaften: Ursprünge um 1800“, Berlin, 28. Mai 2014

Tagung „Wissenschaftssprache Deutsch - international, interdisziplinär, interkulturell", Universität Regensburg, 2. - 4. Juli 2014

„Geisteswissenschaften oder Humanities? Deutsch als Wissenschaftssprache“, Essen, 4. November 2014

„DeutschING – Brauchen Ingenieure Deutsch?“ Darmstadt, 13. November 2014

„Deutsche Fachsprache als Standortvorteil für den wirtschaftlichen Erfolg“, Rat für Deutschsprachige Terminologie, Berlin, 28. November 2014

Auch der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft berichtete über die Projektreihe „Deutsch 3.0" und das wichtige Thema Wissenschaftssprache.

 

Die vom ADAWIS im Rahmen der Initiative „Deutsch 3.0" organisierte Veranstaltung fand am 16. Oktober 2014 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt und trug den Titel „Die Sprache von Forschung und Lehre - Bindeglied der Wissenschaft zu Kultur und Gesellschaft?"


Tagung „Europäische Wissenschaftsbildung - Deutsch-italienische Analysen und Perspektiven"

 

Am 7. und 8. März 2014 fand in Berlin die Tagung des transnationalen VW-Projekts „euroWiss" (Leitung: Prof. Dr. A. Redder, Universität Hamburg) in Kooperation mit dem Italienzentrum der Freien Universität Berlin statt. Diese hochschulpolitisch ausgerichtete Konferenz beschäftigte sich mit der Komparatistik der Wissenschaftssprachen und -kulturen und endete mit der Verabschiedung eines Memorandums zur „Europäischen Wissenschaftsbildung".


Österreichischer Wissenschaftstag 2012

 

Vom 25. bis 27. Oktober 2012 veranstaltete die Österreichische Forschungsgemeinschaft (ÖFG) in Semmering den Österreichischen Wissenschaftstag 2012, der dieses Mal unter der Überschrift „Kommunikation - Objekt und Agens von Wissenschaft" stand. Im Rahmen dieser hoch interessanten Tagung gab es eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Die Sprachenfrage in den Wissenschaften: Nationalsprache versus lingua franca". Teilnehmer waren: I. Hijiya-Kirschnereit (FU Berlin), R. Mocikat (ADAWIS), B. Seidlhofer (Universität Wien), W. Thielmann (TU Chemnitz) und (als Moderator) H. Goebl (Universität Salzburg).

Die Beiträge zu der Konferenz sind zusammengefasst in: Wissenschaft – Bildung – Politik, Band 16, Kommunikation – Objekt und Agens von Wissenschaft. Herausgegeben von der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Böhlau Wien, Köln, Weimar, 2013


Gemeinsame Tagung des DAAD, des GI und des IDS „Deutsch in den Wissenschaften"

 

Zusammen mit dem ADAWIS als Kooperationspartner veranstalteten der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das Goethe-Institut (GI) und das Institut für Deutsche Sprache (IDS) vom 10. bis 12. November 2011 in der Zeche Zollverein in Essen die Konferenz „Deutsch in den Wissenschaften“. Ziel war es, die Bedeutung der Sprache in den Wissenschaften zu diskutieren und unter Einbindung internationaler Perspektiven einen Beitrag zur Positionsbestimmung der deutschen Sprache im wissenschaftlichen Kontext zu leisten. Hier geht es zur Internet-Seite der Konferenz und hier zum Dossier Deutsch als Wissenschaftssprache.

In seiner Eröffnungsrede fand der Präsident des Goethe-Instituts, Prof. Dr. K.-D. Lehmann klare Worte zum Thema „Deutsch als Wissenschaftssprache".

Im Zusammenhang mit dieser Tagung strahlte Deutschlandradio Kultur am 9. November 2011 ein  Interview mit dem Vorsitzenden des ADAWIS aus, das Sie hier nachhören können. Neben anderen Tageszeitungen berichtete die FAZ in einem Artikel vom 16. 11. 2011 ausführlich über die Konferenz.

Die Beiträge sind zusammengefasst in dem Band „Deutsch in den Wissenschaften - Beiträge zu Status und Perspektiven der Wissenschaftssprache Deutsch", Klett-Langenscheidt, München 2013.

Die Impressionen von der Tagung in Essen (Aufnahmen von Bernhard Ludewig) werden mit freundlicher Genehmigung des Goethe-Instituts wiedergegeben.

Quelle: Goethe-Institut

Deutsch als Wissenschaftssprache. Akademie-Forum der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, Leipzig, 21. Januar 2011

 

Mit dem Thema „Deutsch als Wissenschaftssprache" beschäftigte sich eine Podiumsdiskussion, die in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften am 21. Januar 2011 in Leipzig stattfand. Teilnehmer waren Jürgen Trabant (Freie Universität Berlin), der auch den Einführungsvortrag hielt, Ralph Mocikat (ADAWIS e.V.), Klaus Bochmann (Sächsische Akademie der Wissenschaften) sowie Pirmin Stekeler-Weithofer (Sächsische Akademie der Wissenschaften und Universität Leipzig). Hier finden Sie das Programm der Veranstaltung und hier die Startseite der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.


Kolloquium „Deutsch in der Wissenschaft" in der Akademie für Politische Bildung, Tutzing, 10. - 12. Januar 2011

 

In diesem Kolloquium beschäftigten sich führende Vertreter aus Politik und Wissenschaft sowie aus Wissenschaftsorganisationen mit der Rolle des Deutschen in der Wissenschaft und mit den Chancen wissenschaftlicher Mehrsprachigkeit. Die Veranstaltung war ein Kooperationsprojekt der Volkswagen-Stiftung und der Akademie für Politische Bildung, Tutzing, welches von Prof. Dr. Hans Joachim Meyer und Prof. Dr. Konrad Ehlich initiiert worden war. Den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Politik. Und Sprache" hielt Bundestagspräsident Prof. Lammert. Darin betonte er, dass die Politik für Sprache zwar nicht zuständig sei, aber dennoch Verantwortung für sie trage. Zum Abschluss legten die Initiatoren eine  Resolution vor, die von insgesamt 15 Vertretern aus der Wissenschaft unterzeichnet wurde. Hier geht es zum Programm der Tagung.

Als Dokumentation der Tagung erschien das Buch „Deutsch in der Wissenschaft. Ein politischer und wissenschaftlicher Diskurs" (Herausgeber: Heinrich Oberreuter, Wilhelm Krull, Hans Joachim Meyer und Konrad Ehlich), Olzog-Verlag, München, 2012. Eine Besprechung des Bandes finden Sie hier.


Tagung „Wissenschaftssprachen in Geschichte und Gegenwart", 15. bis 16. Oktober 2009, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

 

Bei der Tagung „Wissenschaftssprachen in Geschichte und Gegenwart", welche vom 15. bis 16. Oktober 2009 an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg stattfand, kamen zahlreiche Experten zusammen, um über den Status der nationalen Wissenschaftssprachen zu diskutieren und um sprachwissenschaftliche Forschungsprojekte zu diesem Thema zu definieren. Eine Zusammenfassung des Kolloquiums findet sich hier. Als Ergebnis der Tagung wurde am 14. 10. 2009 der Pressetext „Deutsch in Wissenschaft kurz vor Aussterben" herausgegeben.


Tagung des Goethe-Instituts „Sprachen ohne Grenzen" in Berlin, 17. bis 19. 9. 2009

 

Im Rahmen dieser Tagung, die das Goethe-Institut anlässlich des Projektes „Sprachen ohne Grenzen" in der Akademie der Künste in Berlin veranstaltete, gab es am 19. 9. 2009 eine Veranstaltung zum Thema „Mehrsprachigkeit in den Wissenschaften". Diese wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) organisiert und unter Beteiligung des ADAWIS durchgeführt. Das gesamte Programm der Tagung ist hier einzusehen.
Verschiedene Medien berichteten über die Tagung, so das DAAD-Magazin, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und der Deutschlandfunk.


Podiumsdiskussion an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2. Juni 2008. „Sprachenpolitik an Hochschulen in Zeiten von Exzellenz und Internationalisierung: Das Beispiel München"

 

Am 2. 6. 2008 fand in der Ludwig-Maximilians-Universität München eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Sprachenpolitik an Hochschulen in Zeiten von Exzellenz und Globalisierung – Das Beispiel München“ statt. Teilnehmer auf dem Podium waren Annette Julius (DAAD), Hannemor Keidel (Vizepräsidentin der TU München), Thomas May (Kanzler der LMU), Ralph Mocikat (ADAWIS), Willie van Peer (LMU, Deutsch als Fremdsprache), Susanne Poelchau (Bayerischer Rundfunk; Moderation), Winfried Thielmann (TU Chemnitz, Deutsch als Fremdsprache).
Die Dokumentation der Podiumsdiskussion von Simone Schiedermair erschien in dem Buch „Zielsprache Deutsch", S. 59 – 77, Stauffenberg-Verlag.

zur Dokumentation der Podiumsdiskussion


Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 22. bis 25. 4. 2008, Berlin.

 

Im Rahmen dieser Tagung fand ein Symposium zum Thema Wissenschaftssprache statt, das Prof. Dr. Wolfgang Haße für den „Arbeitskreis Deutsche Sprache in der Chirurgie" (ADSiC) e.V. organisierte. Als Redner in dieser Sitzung sprachen Dr. F. Stelzner (Einführung), Dr. Wolfgang Haße (Vorstellung des ADSiC), Dr. Roswitha Reinbothe („Die deutsche Sprache auf internationalen Chirurgenkongressen vor und nach dem Ersten Weltkrieg") sowie R. Mocikat („Die Sprache in der Medizin und den Naturwissenschaften in der Zeit nach 1945").
Die Kurzfassungen der Vorträge erschienen in den Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie – Heft 4, S. 367-371 (2008).

Kurzfassung des Vortrags „Die Sprache in der Medizin und den Naturwissenschaften in der Zeit nach 1945"


Veranstaltung des Goethe-Instituts „Die Macht der Sprache", Berlin 2007

 

Vom 14. bis 16. 6. 2007 fand in der Berliner Akademie der Künste die Veranstaltung des Goethe-Instituts „Die Macht der Sprache" statt. In diesem Rahmen richteten der Deutsche Akademische Austauschdienst, das Goethe-Institut und der ADAWIS gemeinsam die Sektion „Wissenschaft ist mehrsprachig" aus. Das DAAD-Magazin berichtete über die Veranstaltung.

In der DAAD-Broschüre findet sich u.a. ein lesenswerter Aufsatz von Winfiried Thielmann mit dem Titel „Alltagssprachen als wissenschaftliche Ressource". Hier wird eindrucksvoll aufgezeigt, dass sich die empirische Wissenschaft alltagssprachlicher Ausdrücke und Strukturen bedienen muss - um des wissenschaftlichen Streites willen. Eine Lingua franca im wissenschaftlichen Tagesgeschäft hindert hingegen die Innovation.


Expertentagung der Humboldt-Stiftung und der Deutschen Welle in Bonn zum Thema „Braucht Deutschland eine bewusstere, kohäsive Sprachenpolitik?"

 

Diese Expertentagung fand vom 27. bis 29. 9. 2006 in Bonn statt und wurde von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der Deutschen Welle ausgerichtet. Vertreter des ADAWIS waren beteiligt. Als Ergebnis wurde ein Diskussionspapier erarbeitet, das die im Titel der Tagung gestellte Frage mit einem klaren „Ja" beantwortet.