Am 16.3.2023 wurde an der Universität Zagreb in Kooperation mit der Universität Regensburg das interdisziplinäre Zentrum für Deutschland- und Europastudien mit einem regionalen Schwerpunkt Südosteuropa gegründet. Eines der Arbeitsziele des Zentrums ist die Förderung der Mehrsprachigkeit in der schulischen und akademischen Bildung mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Förderung von Deutsch als Bildungs- und Wissenschaftssprache in Südosteuropa.

Ein besonders wichtiges Ereignis für die Absicherung der Mehrsprachigkeit und von Deutsch als Schulfremdsprache im kroatischen Bildungssystem ist die geplante Einführung einer zweiten obligatorischen Fremdsprache ab Klasse 4 der achtjährigen kroatischen Pflichtschule (erste Fremdsprache obligatorisch ab Klasse 1) im Rahmen der Schulreform „Ganztagsschule“ ab Schuljahr 2023/24. Bislang war die zweite Fremdsprache fakultativ und konnte durch ein anderes Wahlfach ersetzt werden. Diese Regelung führte dazu, dass ein ständig größer werdender Teil die Pflichtschule mit nur einer Fremdsprache, in der Regel Englisch, verließ.

In der Zeit vom 17. – 18.03.2023 fand eine internationale Konferenz des Zentrums für Deutschland- und Europastudien der Universität Zagreb und Regensburg (CGES) in Kooperation mit dem Goethe-Institut zum Thema „Mehrsprachigkeit in Schule und Wissenschaft – ein europäisches Zukunftsmodell für die Bildungssysteme in Europa?“ statt. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Wissenschaftssystem, wo in zahlreichen Disziplinen Englisch bereits die einzige Wissenschaftssprache ist. Diese Sprachumstellung wirkt sich inzwischen negativ auch auf die schulische Fremdsprachenausbildung in Kroatien aus. Die Konferenz wurde mit Unterstützung u.a. von ADAWIS durchgeführt.