Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
Auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat sich dem Problem der Total-Anglophonisierung von Forschung und Lehre zugewandt und am 2. 6. 2023 ein Symposium zu dem Thema veranstaltet. Hierzu erschien der Tagungsband „Die Sprache(n) der Wissenschaft. Eine empirische Studie unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Österreich vor dem Hintergrund sprach- und kommunikationswissenschaftlicher Befunde“ (Hsg. M. Haller, D. Prandner, A. Vadrot. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2025). Der Band enthält auch Beiträge des ADAWIS.
Anträge bei der österreichischen Forschungsförderungsorganisation FWF nur in englischer Sprache
Seit 2015 verlangt der Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (FWF), das österreichische Pendant zur DFG, dass Anträge nur in englischer Sprache gestellt werden. Die Sprachvorgabe gilt selbstverständlich auch für die Begutachtungen und Berichte. Deutschsprachige Gutachter sollen nicht mehr hinzugezogen werden. Gerade in den Geisteswissenschaften, die ja schon immer mehrsprachig agierten, führt dies zu einer katastrophalen Verarmung. Eine Petition, die von etwa 3000 Wissenschaftlern aus fast ganz Europa sowie den USA unterzeichnet wurde und das Ziel hatte, Deutsch als Antragssprache wieder zuzulassen, blieb erfolglos. Auch ein jüngst bewilligter germanistischer Sonderforschungsbereich zum Thema „Deutsch in Österreich“ ist von diesem Diktat betroffen. Lesen Sie hierzu die Beobachtungen eines österreichischen Sprachwissenschaftlers.
Österreichischer Wissenschaftstag 2012
Vom 25. bis 27. Oktober 2012 veranstaltete die Österreichische Forschungsgemeinschaft (ÖFG) in Semmering den Österreichischen Wissenschaftstag 2012, der dieses Mal unter der Überschrift „Kommunikation - Objekt und Agens von Wissenschaft" stand. Im Rahmen dieser hoch interessanten Tagung gab es eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Die Sprachenfrage in den Wissenschaften: Nationalsprache versus lingua franca". Teilnehmer waren: I. Hijiya-Kirschnereit (FU Berlin), R. Mocikat (ADAWIS), B. Seidlhofer (Universität Wien), W. Thielmann (TU Chemnitz) und (als Moderator) H. Goebl (Universität Salzburg).
Die Beiträge zu der Konferenz sind zusammengefasst in: Wissenschaft – Bildung – Politik, Band 16, Kommunikation – Objekt und Agens von Wissenschaft. Herausgegeben von der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. Böhlau Wien, Köln, Weimar, 2013